FOOD DEFENSE

Schutz kritischer Infrastruktur

Sabotageakte auf Bahnstrecken, Versorgungsleitungen, Rechenzentren und Logistikstandorte zeigen, wie angreifbar unsere Infrastruktur geworden ist. Neben Energie und IT zählen auch Lebensmittelproduktion, Transport, Reinigung und Verpackung zur kritischen Infrastruktur – doch gerade hier fehlen oft wirksame und abgestimmte Schutzmaßnahmen.

ENFIT engagiert sich seit über 20 Jahren für die Sicherheit dieser Sektoren und setzt sich für verbindliche Standards und digitale Lösungen ein: von Food-, Feed- und Chemical Defense bis zur sicheren Nutzung wiederverwendbarer Verpackungen gemäß EU-Richtlinie 94/62/EG.

Die neue EU KRITIS-Richtlinie (NIS-2, CER Directive 2022/2557) verpflichtet Mitgliedstaaten, Unternehmen und Versorger dazu, ihre Systeme in der gesamten Lieferkette gegen physische und digitale Bedrohungen zu schützen – inklusive Transport und Reinigung. ENFIT bietet konkrete Lösungen zur Umsetzung.

 

 

 

Häufige Fehler bei der Sicherung mit Plomben

Was bedeutet Food Defense?

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde vom „Food Safety and Inspection Service der USDA“ „Food Defense“ als „Schutz der Lebensmittel vor absichtlicher Verfälschung (Manipulation) mit biologischen, chemischen, physikalischen oder radiologischen Subtanzen“, definiert. Dieser Begriff um fasst auch Termini wie „Bioterrorismus“ und „Terrorismusbekämpfung“* (*FDA FOOD DEFENSE Acronymus, Abbreviations and Definition).

In der Praxis bedeutet Food Defense, dass die an der Supply Chain beteiligen Stakeholder die kritischen Bereiche identifizieren und ein geschlossenes Schutzkonzept erarbeiten. Um Lebensmittel vor einer Kontamination, Manipulation oder Sabotage zu schützen, ist es tägliche Praxis Transportbehälter, bzw. Türen, Domdeckel, Verschraubungen, Abdeckungen, Ablaufventile, etc., mit Plomben zu sichern.

Plomben verhindern zwar keine absichtliche Kontamination, Sabotage oder Manipulation, aber sie können sie sichtbar machen. Ein Domdeckel oder eine Verschraubung ließe sich nur dann durch Dritte öffnen, wenn die Plombe vorher zerstört und entfernt werden würde. Eine Beschädigung oder sogar der Austausch einer Plombe könnte bei der Prüfung auf Unversehrtheit und dem Vergleich der Plomben-IDs mit den Begleitpapieren entdeckt werden.

Die Praxis zeigt das Plomben oftmals nicht korrekt angebracht werden, so dass Öffnungen ganz oder teilweise geöffnet werden können. Auch stimmt die Anzahl der Plomben nicht immer mit der Anzahl der zu sichernden Positionen überein, oder die technischen Sicherungen (Ösen Riegel) sind ungeeignet. 

Ein weiteres Risiko liegt in der fehlerhaften Übertragung der Plomben-IDs, zwischen dem, der die Plomben anbringt und dem, der die Plomben prüft. Zu beobachten ist auch, dass Plomben zum Beispiel nicht von der Reinigungsstation oder der Beladestelle angebracht werden, sondern vom LKW-Fahrer. In Reinigungsstationen verlangt der Fahrer eine bestimmte Anzahl an Plomben, ohne dass die Reinigungsstation prüfen kann, ob die Anzahl korrekt ist, oder ob sich der Fahrer einige Ersatzplomben als Reserve ins Führerhaus legt.

 

Food Defense - Anforderungen


Die folgenden Anforderungen ergeben sich aus der aktuellen Analyse die zeigt, wie fehlerbehaftet Food Defense derzeit  in der Praxis angewandt wird. Dabei ist zu beachten, dass ein geschlossenes und sicheres Food Defense nur dann funktioniert, wenn die einzelnen Maßnahmen der beteiligten Unternehmen aufeinander abgestimmt und konsequent synchronisiert werden. Ziel ist es daher alle Beteiligten der Lebensmittelkette gleichermaßen nach einem einheitlichen und synchronisierten ENFIT FOOD DEFENSE Standard einzubinden.  

  • Synchronisierte Sicherungs- und Organisationsabläufe
  • Ausbildung in Industrie, Logistik und Reinigungsstationen
  • Leitfaden/Zertifikat für Ausbilder/Trainer
  • Definition von Verantwortlichkeiten für Kontrollmaßnahmen
  • Digitale Ein- und Ausgangskontrollen
  • Digitale Personenidentifikation
  • Reinigung von Transportbehältern nach ENFIT-Standards
  • Definition von verbindlichen Sicherheitsmaßnahmen
  • Definition des Risikotransfers
  • Behälterprüfstellen und Verwendung von geprüften Versandbehältern nach DIN 10 502-1
  • Digitale Siegel nach ENFIT-Standard
  • Auswahlverfahren für Personal im Bereich der kritischen Infrastruktur
  • Fort- und Weiterbildung des Personals, das amtliche Kontrollen durchführt
Blockchain gesicherte digitale Plomben

Download - Positionspapier Food Defense